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WINTERSONNWENDE- NÄHRE DEIN YIN FÜR DEINEN NEUEN FOKUS

 

Meine 4 Lieblings- Räuchermischungen & ein spezieller Tip für den YIN- Höhepunkt des Jahres

Der 21. Dezember, die sogenannte Wintersonnwende, ist auf dem Yin- Yang Zeichen klar und deutlich abzulesen. Genau dort wo der dunkle Anteil des Zeichens am stärksten bzw. größten ausgeprägt ist, befindet sich der Tag der Wintersonnwende. 

Für mich ist dieser Tag nicht ein Tag wie jeder andere. Betrachtest du das Yin Yang Zeichen etwas genauer, so erkennst du, dass genau am Höhepunkt bzw. Zenit des YIN´s (Dunkelheit, Stille, Kälte, Empfänglichkeit) bereits ein neuer Zyklus beginnt: Das Yang (Licht, Wachstum, Aktivität) beginnt ganz zart mit seinem Wachstum.

 

Was will uns das YIN- YANG- Symbol, an seinem YIN- Maximum verdeutlichen?

Die Antwort ist einfach: die maximale Konzentration bzw. Speicherung auf dein Innerstes- sozusagen deinen Kern (YIN)- setzt bereits einen entsprechenden Impuls für den Neubeginn in Gang. Es ist also die Natur der Sache, dass überall dort, wo der Höhepunkt erreicht ist, das Gegenteil beginnt zu wachsen. Das Ziel (Höhepunkt) ist also gleichzeitig auch ein Start (Neubeginn) und umgekehrt.

 

Für mich persönlich war das ganze Jahr 2020 eigentlich in einer derartigen Dynamik eingefärbt. Je mehr Bewegung ich im Außen wahrnehmen konnte, in Form von Ungewissheit, Angst, Lockdown, neuen Corona- Maßnahmen, Impfung und, und, und, desto mehr begab ich mich in den inneren Rückzug und versuchte mich auf mein Innerstes zu fokussieren. Manchmal fühlte ich mich innerlich wie eine Art Einsiedler, der fernab in den Bergen hausierte und von all den Turbulenzen unten im Tal nichts mitbekommt. Ich hörte so wenig Nachrichten wie noch nie in meinem Leben zuvor, doch zum ersten Mal löste sich so vieles in mir. Je mehr ich zu mir kam, desto mehr spürte ich, dass ich alles habe um mich zu schützen, gesund zu werden/ bleiben und dabei emotional richtig gut zu fühlen.

Ich bekam oft die Frage von meinen Patienten gestellt, „wie geht es dir? Fühlst du dich gut?“ Ich blickte oft in verdutzte Gesichter, wenn ich mit einem recht strahlenden Gesichtsausdruck sagte, „Mir geht es grossartig.“  Eine Patientin fragte mich direkt, „Wie kann man sich denn in diesem Jahr überhaupt so gut fühlen? Ich sehe da gar nichts Positives für mich drinnen?“.

Solange wir nur nach Außen blicken wird genau das, was wir sehen oder spüren, nach innen reflektiert. Tobt also draußen ein „Angst- Sturm“, so fühlen wir uns langfristig auch im Inneren immer unsicherer. Lassen wir uns von außem durch den Lockdown mit Freiheitsberaubung beeinflussen, so fühlen wir uns auch innerlich eingeengt. Ich will damit keinesfalls sagen, dass wir uns den Dingen die Politik & Co beschließen widersetzen sollen. Doch vielleicht sollte sich jeder so gut es geht ins Innere zurückziehen, und sich seiner Selbst bewusstwerden, dass alles was man braucht in einem selbst steckt. Die momentane Yin Qualität unterstützt uns dabei.

 

Was heißt es also sich ins YIN zurückzuziehen & sein YIN zu nähren?

Yin steht für Ruhe, Nicht- Aktiv- Sein, Sammlung, Materie, Weichheit, Empfänglichkeit. Diese YIN- Qualitäten sind jetzt zur Wintersonnwende, wie bereits erwähnt, am Größten. Mein langjähriger Yi Jing- Lehrmeister Rene van Osten schreibt im Yijing- das Buch vom Leben-  folgendes zu dieser Zeitqualität:

 

„Um ein Vorhaben zur Reife zu bringen, muss man sich den bewegenden Kräften öffnen und sich vertrauensvoll führen lassen. Vertrauen in den Fluss des Lebens zu haben heißt, sich freizumachen von jeglichen Zwangsvorstellungen und innerem Druck. Man arbeitet, um zu vollenden was die Lage erfordert und beklagt sich nicht. Was hier zum Ziel führt, ist nicht der egoistische Wille, sondern das weiche Wollen, die Bereitschaft, sich den Bedingungen der Zeit zu fügen, um in einer größtmöglichen Weise daran zu wachsen.“

 

Yin Energie im Winter nähren

Unsere Essenz, das Jing, profitiert ebenso von viel Ruhe und kann Energiereserven die jetzt aufgebaut werden, für das ganze nächste Jahr nutzen. Im Daoismus nährt man jedoch nicht nur den Körper mit Energie, sondern auch seinen Geist, welche über Meditation geistig ernährt wird. Man kommt sozusagen in eine Art Ausselektion, und wird sich bewusst, was einen wirklich ernährt. Was brauche ich im Moment? Wonach sehne ich mich, dass es erfüllt wird? Somit kommt man seiner wahren Identität und Authentizität immer näher.

 

Die gewisse Portion Yang

Durch den hohen Anteil an Yin, den wir momentan im Winter erleben, ist eine gewisse Portion Yang wichtig (diese gewisse Portion Yang wird im Yin- Yang- Symbol mit dem weißen Punkt inmitten des dunklen Yin- Schenkels gezeigt). Zum Beispiel warme Fußbäder, Moxa- Behandlungen, wärmende Ernährung, aber auch die Räucherungen sind eine subtilere Art von Yang Energie (sie ist nicht mehr yinig materiell, sondern mehr yangig immateriell). Unser Körper braucht die Yang Energie um Materielles wie beispielsweise Nahrung in Energie umzuwandeln, um Materie wie Blut bzw. Yin zu bewegen und um uns vor Erkältung und Krankheiten zu schützen (was gerade aktueller denn je ist).

 

Rauhnächte & Räuchern- Wie passt das mit der Chinesischen Medizin denn zusammen?

Du fragst dich grad, was Rauhnächte überhaupt sind? Ich kann dir weiterhelfen: lese dazu meinen Blogartikel über die Rauhnächte und erfahre mehr über diese mystische Zeit zwischen den Jahren. Mich begleitet das Räuchern schon seit bald vier Jahren und ist mal mehr, mal weniger präsent in meinem Alltag. Doch speziell während der Winterzeit, Weihnachten, Rauhnächte und Advent mag ich es sehr dieses Ritual. Lange Zeit fragte ich mich, ob sich das Räuchern mit der Arbeit mit meinen Patienten verbinden lässt, ohne gleich in die Schublade der Esoterik geworfen zu werden. Durch meine Recherchen kann ich nun mit Sicherheit sagen: JA, es lässt sich sogar sehr gut verbinden, denn Räucherungen sind auch im asiatischen, bzw. daoistischen Kulturgut tief verankert. Du überlegst, warum ich das jetzt in Verbindung mit der Chinesischen Medizin bringe? Weil es auch in östlichen Kulturkreisen wie bspw. in der chinesischen Kultur ein Brauch war zu räuchern.

 

Obwohl dieses Thema schulmedizinisch und wissenschaftlich nicht wirklich nachvollziehbar oder gar dokumentiert ist, nehmen sich die TCM (Traditionell Chinesische Medizin) und die TEN (Traditionell Europäische Medizin) sehr wohl diesem Thema an.

Auch in China ist über die vielen Jahrtausende hinweg eine Räucherkultur entstanden, die auch zu medizinischen Zwecken herangezogen wurde. Sowohl in den daoistischen Heilmethoden als auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) galten die unterschiedlichen Räucherstoffe als Heilmittel, die durch ihren Duft eine positive Wirkung auf Körper und Geist hatten. Hierzu waren besonders Pflanzen wie unter anderem Basilikum, Beifuß, Elemiharz, Kalmus, Kampfer, Thuja oder Zimt beliebt. Auch zur Einstimmung auf bestimmte Meditationstechniken wurde Räucherwerk angezündet, damit man noch tiefere Erfahrungen machen konnte, oder auch zu reinigenden Zwecken.  Eine Art von Räucherung darf ich täglich mit meinen Patienten in der Praxis machen, indem ich Moxa (Beifußkraut) auf der Nadel glühen lasse und sich damit die wohltuende Wirkung dieser Technik beim Patienten ausbreiten darf. Räuchern hat also durchaus auch medizinische Zwecke, so wurde es auch im Daoismus zu Heilzwecken  und zur Meditation angewendet. 

 

Hier noch ein paar Facts, damit du das richtige Handling beim Räuchern hast

So klappt´s mit der Räucherung

Zum Räuchern kannst du alle getrockneten Pflanzenteile wie Blüten, Blätter, Samen, Rinden, Harze, Moose, Tannennadeln etc. verwenden. Sie können einzeln verräuchert oder mit mehreren Räucherstoffen gemischt werden. Mithilfe eines Mörsers werden die Pflanzenteile zuerst etwas zerkleinert und aufgebrochen, sodass sich die Aromen besser entfalten können.

 

Verschiedene Möglichkeiten des Räucherns:

  • In feuerfesten Schalen räuchern, die mit Sand befüllt werden. In der Mitte befindet sich ein Stück Räucherkohle, auf welcher du deine Räucherware zum Räuchern rauf legen kannst. Diese Variante empfiehlt sich für intensive, reinigende Räucherungen.
  • Räuchern mit einem Stövchen. Diese Variante ist eine sehr sanfte Methode.
  • Räuchern mit Räucherbüscheln. Auch diese Variante ist eine eher intensivere Art von Räucherung.

 

Meine 4 Lieblings- Räuchermischungen

Inspiriert von der Sonnentor- Homepage (www.sonnentor.com), möchte ich dir hier ein paar Räuchermischungen, nicht nur für die bevorstehenden Rauhnächte, mit auf deinen Weg geben. Folgende Ideen für Räucher- Mischungen stammen von der Firma Sonnentor.

 

Räuchermischung für die Reinigung- Sorgt für klare Luft

Zutaten:

  • 3 TL Salbei
  • 1 TL Wacholderbeeren
  • 1 TL Schafgarbe

Zubereitung:

  • Alle Zutaten im Mörser andrücken und gut mischen.
  • 1 TL der Räuchermischung auf ein Stövchen oder auf eine glühende Räucherkohle legen
  • Die Menge ergibt ca. 5 Räucherungen und kann in einem verschließbaren Gefäß gut aufbewahrt werden.

 

„Dicke Luft Ade“-  Diese Mischung lässt Negatives davonfliegen

Wenn Streit oder Sorgen in der Luft hängen bleiben hat man oft das Bedürfnis, alles Loszulassen und zu reinigen. Hier helfen dir Kräuter wie Salbei, Beifuß, Lavendel, Wacholder und Weihrauch. Für eine reinigende Räucherung werden diese einfach zu gleichen Teilen gemischt.

Zutaten:

  • 2 TL Salbei
  • 2 TL Wacholderbeeren
  • 1 TL Weihrauch
  • 1 TL Beifuß
  • 1 TL Lavendelblüten

 Zubereitung:

  • Siehe oben
  • Die Menge ergibt ca. 7 Räucherungen

 

„Entspannung“-  Diese Mischung sorgt für entspannte Stimmung

 Wenn Körper und Geist nicht zur Ruhe kommen, hilft eine Räucherung mit Zimt, Fenchel, (Stern-)Anis und Sandelholz. Diese wirkt entspannende, schlaffördernd und beruhigt die Gedanken.

 Zutaten:

  • 2 TL Rosenblüten (Knospen)
  • 2 TL Fenchel
  • 1 TL Lavendelblüten

Zubereitung:

  • Siehe oben
  • Die Menge ergibt ca. 5 Räucherungen und kann in einem verschließbaren Gefäß aufbewahrt werden.

 

Die Magische Nacht- Eine besonders feine Räuchermischung für besondere Nächte

Besonders die Rauhnächte gelten als solch besondere, magische Nächte. Sie gelten als eine Zeit des Wartens und Innehaltens. Eine magische Zeit die wunderbar mit Räucherungen begleitet werden kann.

Zutaten:

  • 2 TL Johanniskraut
  • 2 TL Rosenblüten (Knospen)
  • 1 TL Weihrauch
  • 1 TL Sternanis
  • 1 TL Hibiskus

Zubereitung:

  • Siehe oben
  • Menge ergibt ca. 6 -7 Räucherungen

 

Ein spezieller Tip für dich zum YIN- Höhepunkt des Jahres 

INNENSCHAU und deine ZIELFORMULIERUNG

Immer wieder merke ich, dass genau in dieser Zeit des Jahres, wo das Yin im Maximum ist, die Natur uns wieder einmal zeigt, was zu tun ist. Man darf nun Fokus auf das Wesentliche legen. Das Fokussieren und das Auf- den- Punkt- bringen, was man wirklich braucht für das kommende Jahr, was sich erfüllen soll, verhält sich wie das Samenkorn, dass sich seiner Anlage gemäß entwickelt. Genau das ist es, was mich immer wieder fasziniert, wenn verschiedene Weisheiten aus verschiedenen Kulturen wieder zur gemeinsamen Wurzel kommen. Sogar im Räuchern liegt eine Parallele zwischen unserer Kultur und der Chinesichen Tradition. Ist das nicht grossartig?

Wie du vielleicht von mir schon des Öfteren zu Ohren bekommen hast, wendet man in der chinesischen bzw. daoistischen Medizin nicht „nur“ äußerliche Dinge an, sondern verbindet diese mit innerer Arbeit. So zum Beispiel mit der Meditation.

Für die Rauhnächte bedeutet dies also, dass neben dem Räuchern auch eine Innenschau (Meditation) empfehlenswert wäre. Nimm dir ein großes inneres Ziel, welches du nächstes Jahr erreichen möchtest, vor. Nach was sehnt sich dein Inneres nach Erfüllung? Während der folgenden 12 Nächte darfst du dein Ziel wie ein Maler, der sein Bild Stück für Stück komplettiert, fertigstellen. Gehe in jeder Rauhnacht verschiedenen Blickwinkel (Untergruppen) deines Zieles nach, so als ob du es bereits erreicht hättest, z.B.:

  • Wie fühle ich mich, wenn ich mein Ziel XY erreicht habe?
  • Was ändert sich für mich, wenn ich mein Ziel XY erreicht habe?
  • Welche Auswirkungen hat meine Zielerreichung auf mein Umfeld?
  • Wie wirkt sich mein Ziel XY in andere Lebensbereiche aus?
  • Wie wirkt sich mein Ziel XY auf meinen Körper/ Gesundheit aus?

Sei kreativ und erstelle deine eigenen Fragen bzw. kreiere dein eigenes inneres Bild von deinem Ziel.

 

In diesem Sinne wünsch ich dir viel Spaß beim Räuchern, deiner Innenschau und der Realisation deiner innigsten Ziele. Bleib gesund von der Wurzel-

deine Yvonne